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Was Angestellte über die private Krankenversicherung wissen sollten

PKV oder GKV für immer? Das Gehalt entscheidet!

Alle Menschen mit Wohnsitz in Deutschland sind seit 2009 dazu verpflichtet, gegen das Risiko "Krankheit" versichert zu sein.

Während u.a. Selbstständige und Beamte direkt in die Private Krankenversicherung wechseln können, müssen abhängig Beschäftigte nach §5 I Nr. 1 SGB V grundsätzlich als "pflichtversichert" Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse (GKV) werden.  

Angestellten steht der Weg in die Private Krankenversicherung (PKV) erst frei, wenn ihr regelmäßiges Arbeitsentgelt die so genannte "Versicherungspflichtgrenze" (auch "Jahresarbeitsentgeltgrenze", "JAEG) überschreitet.

Diese Grenze wird jährlich neu festgeschrieben und liegt für das Jahr 2024 bei 69.300 EUR pro Jahr (2023: 66.600 EUR).

Erst, wenn das Gehalt dauerhaft über dieser Grenze liegt, kann der Angestellte zwischen einer freiwilligen Mitgliedschaft in einer gesetzlichen Kasse oder einer privaten Krankenversicherung wählen.

Wann muss die Versicherungspflichtgrenze überschritten werden?

Für Angestellte entscheidet das Gehalt darüber, ob sie "versicherungspflichtig" oder "versicherungsfrei" sind, also zwischen GKV und PKV wählen können.

Dazu gelten folgende Regelungen:

  • Wenn jemand ein neues Arbeitsverhältnis beginnt oder den Arbeitgeber wechselt und dabei bereits für die nächsten zwölf Monate ein Jahresarbeitsentgelt über der Versicherungspflichtgrenze erwartet wird, tritt ab dem Beginn des Beschäftigungsverhältnisses die Versicherungsfreiheit ein. Dieser Zeitpunkt kann jeder Tag im Jahr sein.
  • Erhalten Sie im laufenden Arbeitsverhältnis eine Gehaltserhöhung, mit der Ihr Gehalt für die kommenden zwölf Monate über der Versicherungspflichtgrenze liegt, werden Sie zum nächsten 1. Januar versicherungsfrei - vorausgesetzt, ihr Einkommen übersteigt auch im kommenden Jahr die dann geltende Versicherungspflichtgrenze.

Wechsel von der GKV in die PKV für Angestellte - diese Fristen gelten

Als Angestellter ehalten Sie in der Regel eine Mitteilung über Ihre Versicherungsfreiheit. Jetzt haben Sie die Wahl. Entweder Sie verbleiben als freiwilliges Mitglied in der GKV oder Sie wechseln in die PKV.

  • Option 1: Sie wechseln so schnell wie möglich in die Private Krankenversicherung
    Nach Mitteilung Ihrer Krankenkasse über Ihre Versicherungsfreiheit haben Sie zwei Wochen Zeit für den Wechsel in die private Krankenversicherung.
  • Option 2: Sie bleiben zunächst als freiwilliges Mitglied in der GKV gesetzlich versichert.
    In diesem Falle müssen Sie für einen Wechsel die Kündigungfristen der gesetzlichen Krankenkasse beachten. Diese beträgt zwei volle Monate zum Ende eines Monats.

Tipp: Treffen Sie die Entscheidung nicht zu schnell. Beim Wechsel in die Private Krankenversicherung kann man vieles falsch machen. Setzen Sie auf die Beratung durch einen spezialisierten Versicherungsmakler, zu dessen Aufgabe es auch gehört, Ihnen die Vorteile und die Nachteile der beiden Systeme ausführlich darzustellen. Außerdem hat er Zugriff auf den gesamten Markt und vergleicht für Sie und mit Ihnen die private Krankenversicherung, die zu Ihnen passt.

Diese Gehaltsbestandteile spielen bei der Versicherungspflichtgrenze eine Rolle

Ein Gehalt ist selten nur Gehalt - manchmal kommen Extraleistungen dazu, Überstunden werden bezahlt, es gibt Bonifikationszahlungen. Für die Beurteilung der Versicherungsfreiheit gelten aber nur die regelmäßigen Zahlungen als berücksichtigungsfähig.

Nach herrschender Rechtsprechung gelten Einnahmen als regelmäßig und daher relevant, wenn sie voraussichtlich für die nächsten zwölf Monate aus der Beschäftigung zu erwarten sind oder es äußerst wahrscheinlich ist, dass sie mindestens einmal jährlich ausgezahlt werden. Dies wurde auch in einem Urteil des Bundessozialgerichts vom 09.12.1981 (12 RK 20/81) bestätigt.

Diese Gehaltsbestandteile werden berücksichtigt:

  • Fixgehalt
  • Überstundenvergütung, pauschal
  • Vermögenswirksame Leistungen
  • Fahrtkostenerstattung, pauschal
  • Jahresprämien, z.B. Weihnachtsgeld
  • Bereitschaftszulagen, pauschal
  • Provisionen, wenn sie das Gehalt wesentlich prägen

Diese Gehaltsbestandteile werden NICHT berücksichtigt:

  • Kinderzulagen
  • Kostenerstattung für Fahrten zwischen Arbeitsplatz und Wohnstätte
  • indivividuelle Erschwerniszuchläge
  • auf den Einzelfall berechnete Überstundenvergütungen oder Fahrtkostenerstattungen
  • einzelfallbezogene Provisionen

Tipp: Achten Sie bei Abschluss einer betrieblichen Altervorsorge auch auf die Versicherungspflichtgrenze. Bei ungünstigen Berechnungen kann es passieren, dass Sie versicherungspflichtig werden.

Diesen Zuschuss zahlt der Arbeitgeber zu Ihrer Privaten Krankenversicherung

Arbeitnehmer erhalten von ihrem Arbeitgeber einen Zuschuss zur Privaten Krankenversicherung. Gesetzlich vorgesehen ist dabei ein Zuschuss in Höhe der Hälfte des Beitrages, jedoch niemals mehr, als der Arbeitgeber auch bei freiwilliger Versicherung seines Beschäftigten zahlen müsste. Darüber hinaus ist auch ein Zuschuss zum Krankenversicherungsbeitrag ihrer Angehörigen möglich.

Darauf sollten Angestellte bei der Auswahl ihrer PKV achten

Versicherer bieten gerade für Angestellte in einigen Tarifen hochattraktive Kalkulationsmodelle. Dabei werden elegant  Beitragsrückerstattungen, die (bei Leistungsfreiheit) der Arbeitnehmer erhält mit den Vorteilen, die der Arbeitnehmer durch den  Arbeitgeberzuschuss gegenüber einem Selbstständigen hat, kombiniert.

Im Idealfall und im richtigen Tarif erhält der Versicherungsnehmer bis zu sechs Monatsbeiträge Beitragsrückerstattung - der Status "Privatpatient" ist damit für ihn fast kostenneutral - steuerliche Aspekte nicht berücksichtigt. 

Diese Nachteile bringt die private Krankenversicherung für Angestellte

Auch als freiwilliges MItglied einer GKV sind Ihre Angehörigen und Kinder unter bestimmten Voraussetzungen automatisch und ohne eigenen Beitrag familienversichert.

Diese Form der Mitversicherung gibt es in der PKV nicht. Hier muss für jede versicherte Person ein eigener Vertrag abgeschlossen werden.

Eine Familie mit mehr als zwei Kindern in der PKV preiswerter zu versichern als in der gesetzlichen Krankenversicherung ist fast nicht möglich - so ehrlich muss man sein.

Allerdings hinkt der Vergleich doch stark. Sie erhalten in der PKV andere Leistungen für sich und ihre Familie. Die Grundversorgung der GKV müssten Sie, wollten Sie richtig rechnen, mit den entsprechenden privaten Zusatzversicherungen erweitern, um auf das Versorgungsniveau einer privaten Krankenvollversicherung zu kommen. 

Wenn Sie mehr über die Private Krankenversicherung für  Angestellter wissen wollen, dann freuen wir uns über Ihre Nachricht. Wir sind nur einen >Klick< entfernt.

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Die wichtigsten Frage und Antworten rund um die PKV für Angestellte

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Ob eine Private Krankenversicherung "sinnvoll" für Sie ist, lässt sich pauschal hier nicht beantworten. Die PKV steht Angestellten erst offen, wenn ihr Gehalt jenseits der Versicherungspflichtgrenze liegt. Je jünger und je gesünder Sie in die PKV eintreten, desto geringer ist der Beitrag - im Vergleich zur GKV würden Sie wahrscheinlich eine Menge Geld sparen können. Wir glauben allerdings nicht, dass man nur wegen der Beitragsersparnis wechseln sollte - die PKV ist kein Sparmodell.

Auf dem Markt buhlen mehr als 40 Gesellschaften mit mehr als 1000 Tarifen und unzähligen Tarifkombinationen um gutverdienende Angestellte als Neukunden. Tatsächlich finden sich auch Tarife, die mit ihrem Modell der Beitragsrückerstattung speziell für Arbeitnehmer konzipiert wurden. Ob sie das dann auch zur "besten Krankenversicherung für Angestellte" macht, möchten wir nicht beurteilen. In unserer Beratung geht es darum, mit Ihnen zusammen die für SIE richtige Gesellschaft und den zu IHNEN passenden Tarif zu finden.

Private Kranknversicherung ist ein komplexes Thema. Viele Publikumszeitschriften, u.a. Finanztest oder Focus Money veröffentlichen regelmäßig ihre Testergebnisse und küren den PKV Vergleich Sieger oder verleihen Prädikate. Die Methode ist im Wesentlichen identisch: Anhand eines Musterkunden werden Tarife auf die vermeintlich typischen Anforderungen verglichen. Der Tarif, der nach Meinung der Tester diese Anforderungen am Besten erfüllt, wird der Testsieger. Unser Ansatz ist ein anderer. Wir betrachten nicht den Musterkunden, sondern SIE. Wir prüfen nicht typische Anforderungen, sondern die IHREN. Und anschließend betrachten wir mit Ihnen gemeinsam den gesamten Markt und finden IHREN idealen Tarif.

Als Angestellter sind Sie Vertragspartner der Krankenversicherung und als solcher gegenüber diesem zur Zahlung der Beiträge verpflichtet. Ihr Arbeitgeber jedoch bezuschusst Ihre Beiträge zur Krankenversicherung und zur Pflegeversicherung zu 50%, jedoch nicht mehr, als er zahlen müsste, wären Sie weiterhin gesetzlich versichert.

Als Angestellter können Sie nur dann in die PKV wechseln, wenn ihr regelmäßiges Gehalt oberhalb der Versicherungspflichtgrenze liegt. Für das Jahr 2024 ist diese Grenze bei 69.300 EUR.

Die Beitragsbemessungsgrenze bestimmt den maximalen Betrag, bis zu dem Einkommen für die Berechnung von Sozialversicherungsbeiträgen berücksichtigt wird. In der gesetzlichen Krankenversicherung wurde sie bundesweit einheitlich auf jährlich 62.100 Euro bzw. monatlich 5.175 Euro erhöht (im Jahr 2023 betrug sie 59.850 Euro oder 4.987,50 Euro pro Monat).

Haben Sie mehr als zwei sozialversicherungspflichtige Tätigkeiten, so werden deren Einkünfte bei der Berechnung der Versicherungspflichtgrenze addiert. Unberücksichtigt bleiben Tätigkeiten aus geringfügiger Beschäftigung ("Mini-Jobs").

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Uta Schulte - Mimberg

  • Seit 21 Jahren Ihr Ansprechpartner für Versicherungen

  • Zertifizierte Beraterin für betriebliche Krankenversicherung

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